Mit taloha® fasse ich meine Arbeit in einem Wort zusammen. Taloha meint:
ta = tangere (Berühren) und
ta = tanzen (Bewegen)
in den Haltungen von Tantra und Aloha.
Die tantrische Haltung: Der Körper ist das Tor zum Bewusstsein
Tantra weckt in uns die unterschiedlichsten Assoziationen. Zwischen Ablehnung, Neugier und Begeisterung ist alles dabei. Und unter Tantra wird auch Unterschiedlichstes verstanden. Ich
kann die Bedeutungen hier nicht alle wiedergeben, sondern schildere im Folgenden meine Sichtweise. Mein Leben und meine Arbeit haben sich durch den Kontakt mit tantrischen Ansichten
ungemein bereichert und vertieft.
Für mich ist Tantra ein spiritueller, den Körper integrierender Weg. Er ist verwoben – Tantra bedeutet Weben, Ausdehnen, Befreien – mit Strömungen aus Buddhismus und Hinduismus.
Heutzutage sind jedoch auch moderne Errungenschaften aus Psychologie, Ökologie und Genderforschung mit einzuflechten.
Hauptaugenmerk liegt auf dem Körper und der ihm positiven Haltung gegenüber. Darüber wird weniger philosophiert und nachgedacht, sondern vielmehr leibhaftig ausprobiert und meditiert.
Denn unsere Sinne und Emotionen sind das Tor zur Welt - nach außen wie nach innen. Körperempfindungen und Gefühle werden eben nicht vermieden oder bekämpft, sondern kultiviert und
gepflegt. Sie müssen nicht überwunden werden, sondern sind ein wertvoller Teil unseres Selbst. Dies ist ein Weg der Integration, nicht der Askese. Er bringt dem ganzen Menschen großen
Respekt und Wertschätzung entgegen und bejaht die verschiedensten Ausdrucksformen unserer Lebensenergien.
Gerade im Erleben und im JA! zu meinem Körper bietet sich in meinen Augen die wunderbare Möglichkeit, mich umfassender wahrzunehmen und somit ganzheitlicher bewusst zu sein. Ein Leben im
Jetzt, präsent und offen.
Nun wird Tantra gern auf Sex reduziert. Obendrein in Gruppen und mit Räucherstäbchen… Der besondere Fokus auf die schöpferische Kraft im Becken gründet jedoch nicht auf einen spirituell
ummantelten Spaß im Bett. Noch immer ist uns trotz oder gerade wegen den gesellschaftlichen Freiheiten hierzulande die sexuelle Energie nicht geheuer. Tantra ist keine Spielart von Sex!
Tantra nutzt unter anderem die sexuelle Energie zur Körperwahrnehmung.
Die Sexualität und damit die Schöpferkraft - im umfassenderen Sinne auch unsere Kreativität - ist einer unserer drei Lebensmotoren neben der Atmung und Verdauung. Unsere Geschmacksnerven
zum Beispiel haben wir gern hinauf bis zum Gourmet trainiert... Aber Lust, gar Ekstase? So wird im westlichen Tantra, wie im Yoga übrigens auch, weniger Kauen und Schmecken geübt, sondern
Atmen und Körperwahrnehmung.
Die Atmung bietet ein weiteres, großes Feld sich im Körper zu spüren und zu erleben. Mit jedem Atemzug bewegen wir unseren Brustraum und können die Energie zum Leben förmlich einsaugen.
Die Atmung lässt sich einfach nur beobachten, wie das in der Meditation häufig geschieht. Und sie kann mit sanfter "Absicht" intensiviert werden, was sogleich unseren Energiehaushalt
verändert. Auch hier kann wieder eine Kraft freigesetzt werden, die für uns meist ungewohnt und uns damit nicht ganz geheuer ist.
Der äußeren Bewegung des Brustraumes über die Atmung entspricht der inneren Bewegung mit dem Schlagen des Herzens. Wird die Atmung intensiviert oder der Brustraum bewusster wahrgenommen,
erhalten wir auch Zugang zu unserem Herzen, das gemeinhin als Sitz der Gefühle gilt. Atemarbeit ist also nicht nur Energiearbeit, sondern unterstützt auch die Wahrnehmung unserer Gefühle.
Ein freier Atem macht uns feinfühliger, verbindet uns mit dem Herzen.
Hin zu einem umfassenden, unbeschwerten Körperbewusstsein stellen sich also häufig sowohl unsere Sexualität als Hindernis in den Weg, meist unbemerkt und subtil, als auch unsere Gefühle.
Selten werden sie wirklich gefühlt, vor allem so unliebsame wie Wut oder Angst. Verdrängen oder unterdrücken wir jedoch Energien (körperliche Empfindungen) und Gefühle, dann verspannen
und verbiegen wir uns. Das kostet enorme Kraft. Wir blockieren letztlich unseren Energiefluss im Körper. Nacken- und Kopfschmerzen als möglicher Ausdruck dessen nehmen wir noch wahr, die
verspannten Bereiche Brust-Bauch-Becken (Liebe-Balance-Daheim) äußern sich viel diffuser.
Einfühlsam und respektvoll, ohne Zwang und Absicht hinzuschauen ist die tantrische Devise und Einladung. Dabei will Tantra nicht auch noch unsere Unzulänglichkeiten und Baustellen vor
Augen führen und einen weiteren alternativen Weg der Disziplin und Askese anbieten.
Tantra will spielen, unbekümmert wie ein Kind. Tantra erkundet neugierig, was jetzt im Augenblick da und dran ist. Erkenntnisse und Einsichten mögen mitunter schmerzhaft aufsteigen.
Schmerzen und Ängste werden jedoch nicht missbraucht als Drohargument für den Wechsel zu einer neuen Lehre samt Erlösungsversprechen.
Es geht um nichts minder als Freiheit mit Herz! Tantra möchte uns die Fülle und Möglichkeiten aufzeigen, die unser Körper, die unser ganzes Leben bietet. Alles ist bereits da. Wir
brauchen nur atmen und spüren…
Über und durch unsere Sinne, nicht mit Kopf und Verstand intellektuell daran vorbei, können wir unsere Lebenskraft entdecken und fließen lassen, fühlen wir wahrhaftige Liebe und erfahren
unser VerbundenSein mit der ganzen Existenz.
T A L O H A !
Die hawaiianische Haltung: Leben und Lieben im ALOHA-Spirit
Das Wort Aloha stammt aus der hawaiianischen Sprache und hat einen bunten Blumenstrauß an Bedeutungen. Liebe, Empathie, Zuneigung sind dabei die häufigsten Übersetzungen.
Aloha ist auch eines der sieben Lebens-Prinzipien der hawaiianischen Huna-Philosophie.
Auf Deutsch heißt es: "Lieben heißt, glücklich zu sein mit dem, was ist."
Inzwischen wurde Aloha zudem eine über Hawaii hinaus bekannte Grußformel, die mehr meint, als ein bloßes Hallo.
In Aloha liegt immer auch der Atem des Göttlichen, das im Du durchscheint.
Das Wort Aloha setzt sich zusammen aus den Silben alo und ha. Alo meint so viel wie Geist, Dasein des Göttlichen. Und ha heißt Leben, Energie. Aloha ist also auch der uns eingehauchte
Odem, unsere Lebensenergie.
Jeanne Ruland buchstabiert Aloha als "Qualitäten des Herzens":
"A" steht für "Ala" oder "Anohui" - Achtsamkeit und Geduld
"L" steht für "Lokahi" - Einssein und Mitgefühl
"O" steht für "Oia'i'o" oder "Olu'olu" - aufrichtig, friedvoll
"H" steht für "Ha'aha'ha" - Demut und Dankbarkeit
"A" steht für "Akahai" - Freundlichkeit
(aus: Aloha, Kraft schöpfen aus der Quelle des hawaiianischen Schamanismus, Schirmer Verlag)